Geschichte

Vor vielen, vielen Jahren bauten Mönche am Rande des Moores die Katharinenkirche.

Bauern siedelten sich an und da der Boden fruchtbar war, mehrte sich ihr Reichtum und sie nannten ihre Bauernschaft Schönemoor. Die Äcker trugen reichlich und das Vieh gedieh prächtig. Schon bald stellten die Bauern für ihre Ausbildung ihrer Kinder einen Lehrer ein und richteten in einem reetgedeckten Haus ein Schulzimmer her.

Weiter südlich - auf der anderen Seite der Grenze zwischen Moor und Geest - am Rande einer Grundmoräne, die die Eiszeit hinterlassen hatte, fand man reichliche Lehmvorkommen, aus denen man Ziegel brennen konnte und so entwickelte sich die Industrie: eine Ziegelei entstand und weitere Industrie. Viele fanden hier Arbeit und bauten sich ein Haus in Hoykenkamp und lebten gut von der Fabrik.

Auch hier errichteten die Menschen bald eine Schule und bauten dafür sogar ein Haus und stellten auch Lehrer ein, damit die Kinder und Jugendlichen gut auf das Leben und die Arbeit in der Fabrik – möglichst in verantwortungsvollen Führungspositionen – vorbereitet wurden. Schließlich konnten die Bewohner in Schönemoor ihre Arbeit in Feld und Hof nicht mehr alleine bewältigen und auch die Fabriken in Hoykenkamp benötigten immer mehr Arbeiter besonders für niedrige und Hilfsarbeiten. So kamen von überall her junge Menschen, die bereit waren zu arbeiten und sich auch ansiedeln wollten. Man wies ihnen dazu ein sandiges mit Heide bewachsenes Gebiet zwischen Schönemoor und Hoykenkamp zu. Dort konnten die "Hilfskräfte" ihre Katen errichten, dort mochten sie hausen. Viel wollte man nicht mit ihnen zu tun haben.

Die Ortschaften entwickelten sich prächtig, so dass die Schulräume bald zu klein wurden. Auch in Heide gab es Kinder - viele sogar. Und die gingen entweder in Hoykenkamp oder in Schönemoor zur Schule. Die Königliche Schulbehörde in Oldenburg dachte eine Weile nach und kam zu dem Schluss, Heide brauche ein eigenes Schulhaus. Davon wollten die Hoykenkamper und Schönemoorer nicht viel wissen; sie waren doch das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens, in Heide wohnten doch bloß die Arbeiter, wozu brauchten die eine Schule ?! Aber die Schulbehörde zählte die Kinder und maß die Schulwege und beschloss trotz allem, in Heide eine Schule zu bauen; denn es gab eine Schulpflicht.

Im Mai 1911 wurde der Beschluss gefasst und kurz danach der Auftrag zum Schulneubau gegeben. Die Nachbarn beobachteten die Schulentwicklung in Heide genau. Im Laufe der Jahre war das Land rund um die Hoykenkamper Schule so dicht besiedelt, dass aus Platzmangel nicht weiter angebaut werden konnte. In Schönemoor ging die Einwohnerzahl im Laufe der Jahre zurück. Die jungen Leute zog es in die Städte. Nur wenige wollten Bauern werden. Der morastige Boden eignete sich nicht als Bauland. Die Schule besuchten immer weniger aus Schönemoor und immer mehr Kinder aus Heide.

Heide aber wurde mehr und mehr zum Zentrum und es gab rund um das Schulhaus viel Gelände, das bebaut werden konnte. Die Klassenräume in Hoykenkamp wurden schließlich aufgegeben und ein Spielkreis eingerichtet, der 1994 zur Tagesstätte für etwa 180 Kinder wurde. Die Schule in Schönemoor lag in einer noch immer "schönen" Landschaft: behaglich, beschaulich, idyllisch – eine Kinderwelt fernab von Hektik und Lärm. Aber sie wurde ebenfalls Bestandteil der Schule in Heide und schließlich nach langem Hin und Her in Bürgervereinen und Gemeinderat 1995 ganz aufgelöst. Ein Kindergarten bietet den Kindern dort noch immer einen behüteten Start ins Lernen.